Zusammenfassung
Hintergrund
Der Einfluss des „hospital volume" und „surgeon volume" auf das Behandlungsergebnis wird anhand der mehrheitlich aus Kohorten- und Registerstudien vorliegenden Ergebnisse international kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse flächendeckender prospektiver Beobachtungsstudien im Rahmen der klinischen Versorgungsforschung können innerhalb dieser Diskussion zu relevanten Empfehlungen für die Praxis führen.
Material und Methode
Im Rahmen der prospektiven multizentrischen Deutschen Magenkarzinomstudie 2 („QCGC 2") wurden vom 01.01.2007 bis 31.12.2009 2897 Patienten aus 140 Kliniken mit histologisch gesichertem Magenkarzinom erfasst und analysiert. Die Kliniken wurden entsprechend der Fallzahl in vier Volume-Gruppen unterteilt I) <5; II) 5–10; III) 11–20; IV) >20 operierte Patienten/Jahr.
Ergebnisse
Insgesamt 1163 Patienten (65,6 %) wurden in Kliniken der Volume-Gruppen III und IV operiert. 521 Patienten (18 %) wurden neoadjuvant behandelt. Hinsichtlich der neoadjuvanten Behandlung gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Volume-Gruppen. In den Kliniken der Volume-Gruppen I und II erfolgte signifikant häufiger die subtotale Magenresektion. Transthorakal erweiterte Eingriffe bei proximalem Karzinom wurden in Kliniken der Volume-Gruppe IV signifikant häufiger durchgeführt (p <0,001). Der Anteil intraoperativer Schnellschnittuntersuchung korrelierte mit dem Eingriffsvolumen; Volume-Gruppe I: 23,2 % vs. Gruppe IV: 61,2 %. Die Hospitalletalität betrug im Gesamtpatientenklientel 6,1 % und war mit 7,8 % in der Volume-Gruppe I tendenziell höher. Für die mediane Überlebenszeit und die 5‑Jahres-Gesamtüberlebensrate fanden sich stadienunabhängig keine signifikanten Unterschiede zwischen den Volume-Gruppen. Nur für die proximalen Karzinome (AEG) fand sich in Volume-Gruppe IV ein tendenziell längeres medianes Überleben. In der Cox-Regressionsanalyse konnte für das „hospital volume" kein unabhängiger Einfluss auf das Langzeitüberleben ermittelt werden.
Schlussfolgerung
Hospital-volume-Effekte lassen sich allenfalls für die Behandlung proximal lokalisierter Magenkarzinome (AEG) nachweisen. Zur Verbesserung der onkologischen Langzeitergebnisse der proximalen Karzinome erscheint eine Zentralisierung sinnvoll.
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